Soziales

Sozialsystem am Rande der Finanzierbarkeit
Von Krankheit über Arbeitslosigkeit, Invalidität und Alter bis hin zur Armut sind hierzulande nahezu alle Lebenssituationen, in denen Menschen Unterstützung brauchen, seit Jahrzehnten umfangreich abgesichert. Das sorgt einerseits für hohe Stabilität und sozialen Frieden. Andererseits ist die Finanzierung der Sozialleistungen belastend für Arbeitgeber und Arbeitnehmer sowie Steuerzahler. Die auf über 40 Prozent angestiegenen Sozialversicherungsbeiträge erhöhen die Personalkosten der Arbeitgeber und schmälern das Netto der Arbeitnehmer. Dabei liegt die Abgabenlast in Deutschland bereits jetzt so hoch wie in kaum einem anderen Industrieland.

Schon heute ist das Sozialsystem deshalb an die Grenzen seiner Finanzierbarkeit gelangt. Mit einer schrumpfenden Erwerbsbevölkerung und einer alternden Bevölkerung werden die Herausforderungen noch entscheidend größer. Ohne Strukturreformen insbesondere in Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung drohen schon 2030 Beitragssätze von 45 Prozent und damit Arbeitsplatzverluste. Um die Sozialsysteme demografiefest zu machen, müssen deshalb Fehlanreize im Sozialsystem beseitigt und Effizienzreserven gehoben werden. Das Sozialsystem muss zu einem verlässlichen Basissystem umgebaut werden.

Gesamtsozialversicherungsbeitrag wieder auf unter 40 % senken
Steigende Beiträge zur Sozialversicherung schaden der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und vernichten damit Arbeitsplätze oder verhindern neue. Für die hessischen Unternehmen ist ein stabiler Gesamtsozialversicherungsbeitrag in der Kranken-, Pflege-, Renten- und Arbeitslosenversicherung unterhalb von 40 Prozent deshalb von großer Bedeutung. Die VhU fordert die Bundes- und Landespolitik auf, endlich Strukturreformen in der Sozialversicherung anzugehen, damit dieses Ziel dauerhaft erreicht werden kann. So muss das Land bei der überfälligen Krankenhausreform mitziehen und stationäre Überkapazitäten abbauen.

Länger arbeiten
Um die Kosten einer erfreulich steigenden Lebenserwartung nicht auf die Jüngeren abzuwälzen, muss das tatsächliche Renteneintrittsalter ab 2031 flexibel an die steigende Lebenserwartung angepasst werden. Der abschlagsfreie vorgezogene Rentenbezug ab 65 oder früher ist generationenungerecht, verschärft den Fachkräftemangel und muss daher beendet werden.

Pressemitteilungen

Pressemitteilung
17.12.2024
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Sozialversicherung

Pollert: Beitragsbemessungsgrenze nicht außerordentlich anheben. Sonst steigen in Hessen die Arbeitskosten um 2 Milliarden. Steuerausfälle für Land und Kommunen von 230 Millionen Euro

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13.11.2024
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Pollert: Beitragssatz zur gesetzlichen Pflegeversicherung einfrieren. Ergänzende kapitalgedeckte Prämien einführen

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17.10.2024
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Finanzierung der Sozialversicherung

Mang: Sozialreformen jetzt schnell angehen. Sozialversicherungsbeitrag unter 40 Prozent begrenzen. Rente, Gesundheit und Pflege generationengerecht finanzieren

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Positionen & Stellungnahmen

Position / Stellungnahme
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Gesamt­sozial­versicherungs­beitrag unter 40 Prozent begrenzen

Ohne umgehende und durchgreifende Reformen droht schon mittelfristig ein beschäftigungsfeindlicher Gesamtsozialversicherungsbeitrag von bis zu 50 Prozent.

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Position / Stellungnahme
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Soziales

Gesetzliche Pflegeversicherung mit kapitalgedeckter Vorsorge ergänzen

Pflegekosten der geburtenstarken Jahrgänge generationengerecht zuordnen

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Position / Stellungnahme
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Soziales

Grundsicherung wieder auf Aktivierung in Arbeit ausrichten – Bürgergeld reformieren

Über 5 Millionen Menschen in Deutschland, über 400.000 in Hessen werden von den Jobcentern mit Grundsicherung für Arbeitsuchende unterstützt. Entscheidend für die Überwindung der Hilfebedürftigkeit ist die Aufnahme von Arbeit, und das möglichst vollzeitnah.

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Standpunkt
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Gesetzliche Pflegeversicherung - Pflegelasten begrenzen, Wettbewerb schaffen

Aufgrund der stark steigenden Kosten in der Pflege sind Reformen der Pflegeversicherung unumgänglich.

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Künstlersozialversicherung - Abschaffen oder entbürokratisieren

Unzählige Sozialgerichtsurteile beschäftigen sich damit. So sind z. B. Aufträge an Webdesigner abgabepflichtig, an Webmaster jedoch nicht.

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VhU, Landesgeschäftsstelle
Dr. Stefan Hoehl

Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik

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