Pollert: Land und Kommunen lassen durch fehlgeplante Krankenhäuser Einsparpotentiale im Milliardenbereich liegen. Durchgreifende Krankenhausreform nötiger denn je
2. Klinikbericht
Frankfurt am Main „Land und Kommunen müssen in den kommunalen Kliniken für mehr Koordination und Kooperation sowie die Zusammenlegung von Fachabteilungen sorgen. Dies gilt insbesondere für die Kliniken in Frankfurt, Wiesbaden, Offenbach und Darmstadt. Das hilft nicht nur den Finanzen der Kliniken, sondern dient auch dem Wohl der Patienten. Denn höhere Fallzahlen in einem Haus steigern durch eine größere Routine auch die Versorgungsqualität“, erklärte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), anlässlich der Veröffentlichung des 2. Klinikberichts des Hessischen Landesrechnungshofs.
„Es ist unverständlich, warum entgegen den Empfehlungen des Landesrechnungshofs aus dem Jahr 2013 Land und Kommunen keine substantiellen Schritte für bessere Versorgungsstrukturen unternommen haben. In diesem Zeitraum hätten Einsparungen von einer Milliarde Euro realisiert werden können – und das bei gesteigerter Versorgungsqualität. Stattdessen hat sich die Lage der vom Landesrechnungshof untersuchten kommunalen Kliniken von wirtschaftlich angespannt zu einer Krisenlage entwickelt“, so Pollert.
„Eine durchgreifende Krankenhausreform ist nötiger denn je. Weil Geld und Personal für die zu großen Krankenhausstrukturen fehlen und weil so die Patienten besser versorgt werden können. Hierfür stehen die Landesregierung und die Gesundheitsministerin mit ihrer Krankenhaus-Planungshoheit in der Pflicht. Aber Landräte und Oberbürgermeister müssen diese schwierige Aufgabe unterstützen, indem sie bei ihren Bürgern für die Vorteile einer gut geplanten Krankenhauslandschaft werben und anerkennen, dass gute Gesundheitsversorgung auch über Kreis- und auch Landesgrenzen hinweg geplant werden muss“, so der VhU-Hauptgeschäftsführer.
Weiterführende Informationen:
Pressemitteilung des Hessischen Rechnungshofs vom 11.10.2024