Altersvorsorge - Abschlagsfreie Frührente beenden

Das für die Stabilisierung der gesetzlichen Rente dringend notwendige längere Erwerbsleben ist für viele längst Realität.

Aktualisiert am: 03.05.2024 2 Min. Lesezeit

Um was geht es?

Weniger Erwerbstätige, mehr Rentner

Das Drei-Säulen-Modell aus Gesetzlicher Rentenversicherung, betrieblicher und privater Altersvorsorge bleibt richtig und unverzichtbar. Über 70 Prozent aller Beschäftigten haben eine betriebliche oder private Altersvorsorge. Hinzu kommen 53 Mio. private Lebens- und Rentenversicherungsverträge sowie Wohneigentum.

Die gesetzliche Rentenversicherung bleibt die stärkste Säule der Altersvorsorge. Sie ist jedoch anfällig für die demografische Entwicklung mit weniger Erwerbstätigen und immer mehr Rentnern. Um die Lasten einer alternden Gesellschaft zu verteilen, sollten die Renten auch zukünftig weniger stark steigen als die Löhne. Die Renten steigen bis 2030 jedes Jahr dann immer noch um durchschnittlich über 2 Prozent.

Das für die Stabilisierung der gesetzlichen Rente dringend notwendige längere Erwerbsleben ist für viele längst Realität: die Erwerbs¬beteiligung der 60- bis 64-Jährigen nahm so stark zu wie in keiner anderen Alters¬gruppe. Die Quote der sozialversichert Beschäftigten hat sich von 26,1 % (2010) auf 49,4 % (2022) nahezu verdoppelt.

Was braucht die Wirtschaft?

Längere Erwerbsbiografien und keine Kostenexplosion beim Rentenbeitrag

Bei einem stark sinkenden Arbeitskräftepotential braucht die Wirtschaft Ältere länger in Arbeit und einen Gesamtsozialversicherungsbeitrag wieder bei unter 40%, damit Arbeitsplätze wettbewerbsfähig bleiben.

Was ist zu tun?

Lebensarbeitszeit verlängern, Gesundheit erhalten, Beitragszweck beachten

  • Abschlagfreie Frührente abschaffen
    Wer länger und gesünder alt wird, trägt auch länger zur Finanzierung seiner Rente bei und kann dies nicht nachfolgenden Generationen überlassen. Die abschlagfreie Frührente mit 65 und früher muss deshalb endlich beendet werden.
  • Bessere Prävention und Rehabilitation
    Ärzte, Betriebsärzte und Rehabilitationsträger müssen langfristige Erkrankungen verhindern oder aber für eine erfolgreiche Rehabilitation zurück an den Arbeitsplatz sorgen.
  • Guter Rahmen für Beschäftigung
    Bildung und Ausbildung müssen gestärkt, die Zahl der Personen ohne Abschluss reduziert und Steuern und Beiträge in einem beherrschbaren Rahmen gehalten werden.
  • Beiträge nur für Versicherungsleistungen
    Versicherungsfremde Leistungen wie die Mütterrente müssen aus Steuergeldern bezahlt werden.
  • Renteneintrittsalter anpassen
    Ab dem Jahr 2031 sollte das Rentenalter automatisch flexibel an die steigende Lebenserwartung angepasst werden, damit das Verhältnis von Beitrags- zu Rentenjahren ausgeglichen bleibt.

Ansprech­partner

VhU, Landesgeschäftsstelle
Dr. Stefan Hoehl

Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik

069 95808-200