Ohne umgehende und durchgreifende Reformen droht schon mittelfristig ein beschäftigungsfeindlicher Gesamtsozialversicherungsbeitrag von bis zu 50 Prozent.
Gesamtsozialversicherungsbeitrag unter 40 Prozent begrenzen
Zusammenfassung
Getrieben wird der Beitragssatzanstieg einerseits durch Leistungsausweitungen in der Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung insbesondere in den letzten zehn Jahren, so etwa durch die abschlagfreie Rente mit 63 oder die Mütterrente. Im Gesundheitswesen führen auch neue Behandlungsmethoden und neue Medikamente zu steigenden Ausgaben, ebenso wie die weiter voranschreitende Alterung der Bevölkerung.
Die Kosten dieser demografischen Entwicklung werden in den nächsten Jahren mit dem Eintritt immer größerer Kohorten der Babyboomer-Generation in die Rente und später in die Pflegebedürftigkeit weiter stark steigen. Der ohne Reformen damit einhergehende ungebremste Anstieg der Sozialversicherungsbeiträge würde vor allem die jüngere Generation in deren Erwerbsphase stark belasten.
Steigende Sozialversicherungsbeiträge bedeuten immer weniger Netto vom Brutto für Arbeitnehmer und weiter steigende Kosten für Arbeitgeber. Das Hoch-Abgabenland Deutschland würde für die dringend benötigten Fachkräfte von außerhalb immer unattraktiver. Die seit Jahren anhaltende Abwanderung gut ausgebildeter junger Arbeitskräfte aus Deutschland würde sich beschleunigen.
Deshalb sind Strukturreformen in der Sozialversicherung unerlässlich, um mehr Generationengerechtigkeit herzustellen und nicht die Kosten einer stark alternden Gesellschaft einseitig bei der jüngeren Generation abzuladen.