Prävention und Rehabilitation - Reha verbessern, Dauererkrankungen verhindern

Prävention und Rehabilitation

Damit Rehabilitation noch erfolgreicher wird, müssen Reha-Bedarfe früher erkannt und strukturelle Defizite in der zergliederten Reha-Landschaft beseitigt werden.

Aktualisiert am: 03.05.2024 2 Min. Lesezeit

Um was geht es?

Gesunde und leistungsfähige Arbeitnehmer

Deutschlandweit verlassen aus gesundheitlichen Gründen jährlich über 160.000 Personen mit einer Erwerbsminderungsrente vorzeitig den Arbeitsmarkt. Das durchschnittliche Zugangsalter liegt bei rund 54 Jahren. Psychische Störungen haben sich mit einem Diagnoseanteil von heute rund 42 % bei den begonnenen Erwerbsminderungsrenten im Vergleich zum Jahr 1995 mehr als verdoppelt. Die Zahl der Erwerbsminderungsrentner ist seit 2010 deutlich gestiegen und verharrt auf hohem Niveau.

Rechtzeitige und umfassende Rehabilitation kann ein frühzeitiges Ausscheiden aus dem Erwerbsleben verhindern, indem chronischen Erkrankungen vorgebeugt wird. Damit Rehabilitation noch erfolgreicher wird, müssen Reha-Bedarfe früher erkannt und strukturelle Defizite in der zergliederten Reha-Landschaft beseitigt werden.

Was braucht die Wirtschaft?

Gesunde Mitarbeiter durch Prävention und Rehabilitation

Gesundheitsgefahren und Arbeitsunfälle nehmen dank eines immer weiter verbesserten betrieblichen Arbeitsschutzes erfreulicherweise weiter ab. Chronische Krankheiten können allerdings auch durch gesundheitsschädliches Verhalten oder bestimmte Dispositionen entstehen. Prävention und Rehabilitation sind wichtige Bausteine, um die Gesundheit von Mitarbeitern zu erhalten oder wiederherzustellen.

Was ist zu tun?

Bessere Bedarfserkennung und Koordinierung

  • Sozialmedizin – Dienste konzentrieren
    Die bisher getrennten sozialmedizinischen Dienste als Gutachter für die Reha-Träger sollten an einer Stelle konzentriert werden. So kann der Reha-Bedarf des Rehabilitanden umfassend, schnell und objektiv erhoben werden. So können Reha-Leistungen schneller und damit wirksamer erbracht werden.
  • Reha-Bedarf frühzeitig erkennen
    Reha-Bedarfe müssen noch früher erkannt werden. Ärzte, Betriebsärzte, Arbeitnehmer und Arbeitgeber sowie die Reha-Träger müssen insbesondere bei Zeiten der Arbeitsunfähigkeit von 6 Wochen und mehr aktiv werden. Krankenkassen und Rentenversicherung verfügen über diese Daten elektronisch und müssen sie nutzen.
  • Gemeinsame Empfehlungen anwenden
    Die Reha-Träger müssen die Gemeinsamen Empfehlungen der Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation kennen und anwenden.
  • Stufenweise Wiedereingliederung ausbauen
    Die stufenweise Wiedereingliederung ist praxisbewährt und sollte von Ärzten noch umfassender angewendet werden.
  • Koordination der Reha-Träger
    Reha-Träger sollten sich durch regelmäßige Gesprächsrunden auf regionaler und auf Landesebene unter Beteiligung fester Ansprechpartner noch besser koordinieren.

Ansprech­partner

VhU, Landesgeschäftsstelle
Dr. Stefan Hoehl

Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik

069 95808-200