Baupreise in Hessen

Reimann: „Baukostenanstieg bei Wohngebäuden beschleunigt sich weiter: 13,7 Prozent in 12 Monaten – Bund, Land und Kommunen müssen handeln.“

27.09.2022 2 Min. Lesezeit

Frankfurt am Main. Der Baukostenanstieg bei Gebäuden und Straßen in Hessen beschleunigt sich weiter: Der Baupreisindex für den Neubau von Wohngebäuden in Hessen hat sich im August 2022 um 13,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht. Noch stärker sind die Kosten für Nichtwohngebäude gestiegen: So legten die Baukosten für Bürogebäude um 16,1 Prozent zu, und die Kosten im Straßenbau stiegen sogar um 20,3 Prozent.

Zu diesen vom Statistischen Landesamt veröffentlichten Zahlen erklärte Thomas Reimann, VhU-Vizepräsident und Vorsitzender des VhU-Bau- und Immobilienausschusses:

„In den vergangenen 12 Monaten sind in Hessen die Preise im Wohnungsneubau um 13,7 Prozent angestiegen, das ist enorm. Dazu kommen noch die ebenfalls drastisch gestiegenen Zinsen für Baufinanzierungen. Für 2022 wie auch im kommenden Jahr ist ein Einbruch beim Wohnungsbau leider sehr wahrscheinlich. Das ist eine bittere Nachricht sowohl für die Menschen, die ein Wohnung suchen, als auch für die Arbeitgeber, die offene Stellen besetzen wollen, was wegen der angespannten Wohnungsmärkte immer schwerer wird.“

Ursachen des Kostenanstiegs seien laut Reimann vor allem drastisch gestiegene Energiepreise, Lieferengpässe und Materialmangel als Folge des russischen Überfalls auf die Ukraine. Bund, Land und Kommunen könnten gegen diese primären Ursachen wenig tun, sollten aber dort, wo sie zuständig seien, noch intensiver versuchen, die Baukosten anzugehen, sagte Reimann. 

So müsse die Planung und Genehmigung von Bauvorhaben beschleunigt und digitalisiert werden. Die unterschiedlichen Landesbauordnungen müssten stärker vereinheitlicht werden. In Hessen sollten außerdem hausgemachte Baukostentreiber begrenzt werden: „Beim Thema Deponiemangel üben sich Land und Kommunen darin, diese ‚heiße Kartoffel‘ hin und her zu geben. Hier fehlen seit Jahren Kapazitäten.“ Auch komplizierte Bürokratie beim Umgang mit Erdaushub verteuere die Entsorgung. 

Bei der Versorgung mit Baustoffen wie Sand, Kies und Steinen stehe der Ballungsraum vor Kostensteigerungen in der Zukunft, wenn der verschärfte Bannwaldschutz nicht zurückgenommen und die heimische Rohstoffgewinnung erleichtert werde, so Reimann.

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