EU-Gebäuderichtlinie

Reimann: Gut, dass EU-Sanierungspflicht für Einzelgebäude nicht kommt.

08.12.2023 2 Min. Lesezeit

Frankfurt am Main. Als grundsätzlich gute Nachricht nimmt die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände die Meldung zur Kenntnis, dass in Brüssel die lang diskutierte EU-Sanierungspflicht für energetisch schlecht isolierte Gebäude vom Tisch ist. Die Absage an die EU-Sanierungspflicht für einzelne Gebäude geht zwar in die richtige Richtung, um den Gebäudesektor bis zur Mitte des Jahrhunderts klimaneutral umzubauen. Beim Klimaschutz sollte jedoch viel stärker auf den neuen EU-Emissionshandel für Gebäude und Verkehr ab 2027 gesetzt werden und weniger auf detaillierte Vorgaben, welche Gebäudeklasse wie viel CO2 bis 2030 einsparen soll, so Thomas Reimann, VhU-Vizepräsident und Vorsitzender des VhU-Bau- und Immobilienausschusses.

„Es ist gut, dass sich die Bundesregierung auf EU-Ebene gegen feste Sanierungspflichten für einzelne Gebäude ausgesprochen hat und Brüssel damit überzeugen konnte. Bereits durch das deutsche Gebäudeenergiegesetz wird für viele Haushalte der Umstieg auf eine Wärmepumpe mit einer energetischen Sanierung einhergehen. Damit hätten im schlimmsten Fall zwei unterschiedliche Sanierungspflichten von EU und Bund für den deutschen Gebäudesektor gedroht“, so Reimann.

Enttäuscht zeigt sich Reimann jedoch, dass die EU zur Erreichung ihrer Klimaziele nicht viel stärker auf den ab 2027 geplanten Emissionshandel mit sinkendem CO2-Deckel für Gebäude und Verkehr setzt. „Die Reduktion der Anzahl der CO2-Zertifikate verknappt den Einsatz von fossiler Energie und somit auch den CO2-Ausstoß. Das ist ökologisch wirksam und dank des Handels von Zertifikaten auch technologieoffen und wirtschaftlich und deswegen auch kosteneffizient. Der neue EU-Kompromiss sieht vor, dass die 43 Prozent der energetisch schlechtesten Gebäude den Großteil der CO2-Einsparungen im Gebäudesektor liefern müssen. Damit ist zwar die EU-Sanierungspflicht für Einzelgebäude vom Tisch, was gut ist. Die EU überlässt es jedoch den Mitgliedsländern, wie diese Einsparungen konkret erreicht werden“ so Reimann weiter.

„Bei den guten Nachrichten aus Brüssel bin ich heute erst einmal zuversichtlich und hoffe, dass die Bundesregierung aus dem Heizungs-Hick-Hack gelernt hat und die neuen EU-Regeln dann im Sinne von Planbarkeit und Pragmatismus umsetzt“ so Reimann abschließend.

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