Reimann: „Keine Verstaatlichung von Wohnungen! 700 Millionen Euro für keine einzige zusätzliche Wohnung auszugeben, das ist unsinnig.“
SPD fordert Kauf tausender Vonovia-Wohnungen
Frankfurt am Main. Die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) lehnt den von der SPD-Landtagsfraktion geforderten Erwerb von zum Verkauf angekündigten Wohnungen des Wohnungsunternehmens Vonovia SE durch die öffentliche Hand ab. Das Wohnungsunternehmen will sich von rund 66.000 Wohnungen in Deutschland trennen. In Hessen könnten dadurch einige tausend Wohnungen zum Verkauf stehen. Die SPD-Fraktion fordert, dass das Land Hessen mit seiner landeseigenen Wohnungsgesellschaft zugreifen soll.
Thomas Reimann, VhU-Vizepräsident und Vorsitzender des VhU-Bau- und Immobilienausschusses, sagte: „Diese Forderung ist ganz klar abzulehnen. Grob geschätzt 700 Millionen Euro öffentlicher Gelder für keine einzige zusätzliche Wohnung auszugeben, das ist unsinnig. Zudem kann und muss die Vonovia ihre Wohnungen an private Käufer veräußern. Der Staat ist hier nicht als Wohnungsinvestor und Vermieter gefragt, sondern er muss die Rahmenbedingungen auf angespannten Wohnungsmärkten verbessern.“
Dazu gehöre, dass viele Kommunen endlich mehr neue Bauflächen schaffen müssten. Außerdem sollte die Politik in Bund, Land und Kommunen die Baukosten senken. Reimann: „Baugenehmigungen digitalisieren und beschleunigen, überbordende Bürokratie und unnötige Bauvorschriften streichen und die Entsorgung ungefährlicher Bauabfälle erleichtern – das steht im Pflichtenheft der Politik.“
Hintergrund
Der Vonovia SE gehören nach eigenen Angaben rund 508.000 Wohnungen in Deutschland. Davon will das Unternehmen rund 66.000 Wohnungen mit einem erhofften Erlös i. H. v. 13 Milliarden Euro verkaufen. Das entspräche im Durchschnitt rund 200.000 Euro Verkaufserlös je Wohnung.
Im Rhein-Main-Gebiet besitzt die Vonovia rund 27.000 Wohnungen. Anteilig entsprächen die Verkaufspläne von Vonovia rund 3.500 Wohnungen im Rhein-Main Gebiet. Gemäß dieser vereinfachten Annahmen könnte der Verkaufspreis im Rhein-Main-Gebiet bei ungefähr 700 Millionen Euro liegen. Welche und wie viele Wohnungen verkauft werden, ist nicht bekannt.