Pollert: Selbständige von Bürokratie entlasten und Behörden digitalisieren
Arbeitsmarkt im August
Frankfurt am Main. Im August 2024 waren in Hessen rund 201.600 Personen arbeitslos, rund 4.500 mehr als im Vormonat. Rund 3,6 Millionen Personen sind erwerbstätig, darunter über 2,7 Millionen sozialversichert und rund 300.000 selbständig. Im Jahr 2023 lag die Zahl der Selbständigen auf dem tiefsten Stand seit 1995.
„Selbständige sind für Wirtschaft und Wachstum existenziell, weil sie Innovation und Wettbewerb stärken, neue Marktfelder erschließen und neue Arbeitsplätze schaffen. Bedenklich ist deshalb, dass es seit 2010 hessenweit Jahr für Jahr immer weniger Selbständige gibt. Gleichzeitig wird es für jährlich rund 3.000 Betriebe in Hessen immer schwieriger, einen Unternehmensnachfolger zu finden. Damit sich wieder mehr Menschen für Selbständigkeit und Unternehmertum entscheiden, braucht es endlich bessere Rahmenbedingungen. Das heißt vor allem weniger Belastung durch Bürokratie, flächendeckend digital arbeitende Behörden sowie einen erleichterten Zugang zu Risikokapital für junge Unternehmer“, sagte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände e. V (VhU).
„Gerade Solo-Selbständige und Kleinunternehmer erledigen Bürokratie wie behördliche Anzeige- und Dokumentationspflichten oder Datenschutzauflagen allein und neben der eigentlichen Arbeit – und erzielen in dieser Zeit kein Einkommen. Pro Woche geht für Bürokratie durchschnittlich ein ganzer Arbeitstag verloren. Viele wollen deshalb sogar ins Ausland abwandern oder die Selbständigkeit ganz aufgeben. Bundes- und Landespolitik müssen daher in Gesetzgebung und Verwaltung viel stärker die Belange auch von Klein- und Kleinstunternehmern berücksichtigen“, so Pollert.
Weiterführende Informationen: IW Köln-Gutachten „Unternehmerisches Selbstverständnis von Selbstständigen in Deutschland“