Arbeitsmarkt im Januar

Pollert: Beitragssatzspirale bedroht den Standort. Auch Landespolitik muss handeln

31.01.2025 2 Min. Lesezeit

Frankfurt am Main. Die Arbeitslosigkeit ist im Januar um rund 12.800 auf rund 207.200 gestiegen. Damit liegt die Arbeitslosigkeit auf dem höchsten Stand in einem Januar seit dem Jahr 2010. Einschließlich der nicht bei den Arbeitsagenturen gemeldeten Stellen gibt es rund 100.000 offene Stellen in Hessen.

„Mit der höchsten Januar-Arbeitslosigkeit in Hessen seit 2010 werden die Alarmsignale am Arbeitsmarkt immer lauter. Zeitgleich ist der Gesamtsozialversicherungsbeitrag auf den Negativ-Rekord von faktisch 42,5 Prozent gesprungen. Und schon 2029 drohen 45 Prozent. Diese Beitragssatzspirale nimmt den Arbeitnehmern immer mehr von ihrem Netto und bedroht den Standort durch immer höhere Arbeitskosten. Sie muss deshalb endlich durch ausgabesenkende Strukturreformen gestoppt werden. Es ist bedenklich, dass sich in vielen Wahlprogrammen zur anstehenden Bundestagswahl statt nötiger Reformen viele Ideen finden, die Unternehmen und Arbeitnehmer noch stärker belasten. Für unsere Reformvorschläge bitte ich auch Landesregierung und Politiker aus Hessen um Unterstützung“, erklärte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

„Strukturreformen in der Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung können mit mehr Eigenverantwortung, effizienten Gesundheitsstrukturen, mehr kapitalgedeckter Vorsorge und einem Stopp der abschlagfreien Frührente gelingen. An einem Gesamtsozialversicherungsbeitrag von unter 40 Prozent muss auch die Landespolitik ein hohes Interesse haben, denn jeder Prozentpunkt mehr verursacht bei Land und Kommunen Steuerausfälle im dreistelligen Millionenbereich“, so Pollert.

Kein Anlass zum Zurücklehnen sei dagegen der aktuelle Beschäftigungsrekord in Hessen von rund 2,8 Millionen sozialversicherten Beschäftigten. „Hohe Lohnzusatzkosten vertreiben in der Privatwirtschaft schleichend Arbeitsplätze, etwa in der Industrie oder im Handwerk. So ist die Zahl der Industriearbeitsplätze in Hessen seit 2018 um rund 30.000 auf 385.000 gesunken. Gleichzeitig gibt es aber 35.000 mehr Beschäftigte im öffentlichen Dienst, die von den Steuerzahlern finanziert werden müssen. Mehr öffentliches Personal sollte es deshalb nur für Kernaufgaben wie Justiz, Polizei oder Schule geben, nicht aber für allgemeine Verwaltungsaufgaben oder Ministerien. Land und Kommunen müssen hier mehr Maß halten und endlich ihre Behörden konsequent digitalisieren“, sagte der VhU-Hauptgeschäftsführer.

 

Weiterführende Informationen

VhU-Positionspapier „Gesamtsozialversicherungsbeitrag unter 40 Prozent begrenzen – mit politischem Mut für eine generationengerechte Reform der Sozialversicherung

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