Arbeitsmarkt im Mai

Pollert: Bildungsabschlüsse und Sprachkenntnisse verbessern. Mehr als drei Viertel der Bürgergeldbezieher mit Migrationshintergrund

Aktualisiert am: 04.06.2024 2 Min. Lesezeit

Frankfurt am Main. Im Mai 2024 waren rund 192.000 Personen arbeitslos, rund 2.000 weniger als im Vormonat. Hessenweit sind rund 100.000 Stellen unbesetzt.

„Dass drei Viertel aller Bürgergeldbezieher in Hessen einen Migrationshintergrund haben, darf auch Bildungspolitiker nicht ruhen lassen. Denn die Ursachen sind vor allem fehlende Bildungsabschlüsse und mangelnde Sprachkenntnisse. Zu Recht will die CDU-SPD-Koalition in Hessen die Sprachförderung stärken, insbesondere im frühkindlichen Bereich. Land und Kommunen haben aber auch die Herkulesaufgabe, den Abwärtstrend bei den Bildungsergebnissen zu stoppen. Es ist nicht akzeptabel, dass nach der Grundschule ein Viertel der Schüler nicht richtig rechnen, schreiben und lesen kann“, sagte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

Pollert fügte hinzu: „Das Potential von Menschen mit Migrationshintergrund ist nicht nur für die hessischen Unternehmen unverzichtbar, sondern für die Gesellschaft insgesamt. Für die Integration in Arbeit braucht es aber auch Deutschkenntnisse in einem Mindestmaß, das je nach Arbeitsplatz sehr unterschiedlich sein kann. Deutsch ist wichtig für die Verständigung mit der Führungskraft, den Kollegen und den Kunden, aber auch um grundlegende Arbeitsschutzmaßnahmen zu verstehen und so Gefahren am Arbeitsplatz zu vermeiden. Die Jobcenter müssen entweder in Integrations- und Sprachkurse vermitteln, oder aber die Möglichkeit eines arbeitsplatzbezogenen Sprachkurses nutzen, wie es seit Kurzem im Rahmen des Job-Turbo möglich ist“.

„Insgesamt brauchen wir beim Thema Migration einen viel größeren Fokus auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarkts. Denn bisher kommen von den Zuwanderern von außerhalb der EU deutlich weniger als 10 Prozent mit einer Arbeitsgenehmigung zu uns. Das muss sich ändern: mit schnelleren digitalen Verfahren der beteiligten Behörden, also Botschaft, Bundesagentur für Arbeit, Qualifikations-Anerkennungsbehörde und Ausländeramt“, so der VhU-Hauptgeschäftsführer abschließend.

 

Weiterführende Informationen:

Hessischer Integrationsmonitor 2022
BAMF - Bundesamt für Migration und Flüchtlinge - Job-BSK: passgenauer Spracherwerb am Arbeitsplatz

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