VhU zur Initiative von Minister Robert Habeck

Pollert: „Die schon immer falsche Idee, Beschäftigten einen einseitigen Anspruch auf Homeoffice einzuräumen, wird nicht dadurch richtiger, dass sie von einem anderen Minister erhoben wird. Flexibles Arbeiten und insbesondere die Arbeit im Homeoffice wird nur dadurch betriebsorganisatorisch möglich, wenn doppelte Freiwilligkeit gewahrt wird."

Aktualisiert am: 13.03.2024 2 Min. Lesezeit

Frankfurt am Main. Die hessische Wirtschaft lehnt den aktuellen Vorschlag von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zur Schaffung eines einseitigen Rechtsanspruchs auf flexible Arbeit zu Gunsten der Beschäftigten als Bevormundung der Unternehmen ab. „Die neue Idee des Wirtschaftsministers ist nichts anderes als alten Wein in neue Schläuche zu gießen“, bewertet Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU), den Vorschlag.

„Der grundrechtlich garantierte Unternehmerschutz, sowie das im Gesetz verankerte Recht, dass Unternehmen Art, Ort und Zeit der Arbeit bestimmen können, darf nicht weiter eingeschränkt werden. Die einseitige Wahl des Arbeitsortes und der Wunscharbeitszeit allein in das Bestimmungsrecht der Beschäftigten zu stellen, stellt einen unzulässigen Eingriff in die Arbeitsorganisation dar. Beide Instrumente der Flexibilität sind betrieblich möglich und werden vielfach angewendet. Sie können aber nicht einseitig ausgestaltet werden, sondern nur im Wege der doppelten Freiwilligkeit, also der beidseitigen Entscheidung des Unternehmens und der Beschäftigten unter Abwägung der Interessenlage“, so Pollert weiter.

„Der Fachkräftemangel in der Bundesrepublik kann nicht mit alten Ideen - so dem Anspruch auf Arbeit im Homeoffice – bekämpft werden. In vielen Bereichen, in denen gerade Fachkräftemangel herrscht, ist Arbeit von daheim schlicht nicht möglich. Zu denken ist an das Handwerk und die Pflegeberufe. Ein Anspruch auf Homeoffice macht hier keinen Sinn und wäre in der Praxis überhaupt nicht umsetzbar. Was wir brauchen, ist nicht weniger Arbeit durch Verteilung oder Arbeit im Homeoffice. Wir brauchen mehr Arbeit, mehr Fachkräfte und einen deutlichen Bürokratieabbau. So können wir in diesen herausfordernden Zeiten den Unternehmen wieder zu mehr Wachstum verhelfen“, so Pollert abschließend.

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