Flexible Beschäftigung - Vorteile von Zeitarbeit, Befristung, Teilzeit und Minijobs nutzen

Flexible Beschäftigungsformen (Zeitarbeit, Befristung, Teilzeit, Minijob) bieten vielen einen Einstieg in die Erwerbstätigkeit. In besonderer Weise gilt dies für Geringqualifizierte und Langzeitarbeitslose:

Aktualisiert am: 03.05.2024 2 Min. Lesezeit

Um was geht es?

Beschäftigung auch für Ungelernte und Berufseinsteiger

Flexible Beschäftigungsformen (Zeitarbeit, Befristung, Teilzeit, Minijob) bieten vielen einen Einstieg in die Erwerbstätigkeit. In besonderer Weise gilt dies für Geringqualifizierte und Langzeitarbeitslose: Im Jahr 2022 hatten bundesweit über ein Viertel der abhängig Beschäftigten in flexiblen Beschäftigungsverhältnissen keine anerkannte Berufsausbildung (Statistisches Bundesamt 2023).

Insgesamt geht der Anteil flexibel Beschäftigter im erwerbsfähigen Alter wieder zurück: von über 22 % im Jahr 2008 auf rund 19,5 % im Jahr 2022 (vorläufig). Gleichzeitig erhöhte sich der Anteil der Personen in einem sog. Normalarbeitsverhältnis von gut 65 % auf über 72 % (2022, vorläufig).

Was braucht die Wirtschaft?

Flexible Beschäftigungsmöglichkeiten

Gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten und bei Nachfrageschwankungen brauchen Arbeitgeber flexible Möglichkeiten, um einerseits ein Maximum an Beschäftigung zu bieten, andererseits notfalls aber auch Personalkapazitäten anpassen zu können, um nicht in wirtschaftliche Schwierigkeiten zu geraten.

Viele Arbeitnehmer erhalten so eine zusätzliche Chance auf Arbeit und sammeln wertvolle Berufserfahrung.

Was ist zu tun?

Einstieg in Arbeit erleichtern

  • Sachgrundlose Befristung verbessern
    Befristungen auf Zeit geben Rechtssicherheit, da kein Streit über Grund und Dauer der Befristung entstehen kann. Dieser Einstieg muss älteren Personen nicht erst nach viermonatiger Arbeitslosigkeit, sondern sofort möglich sein. Die Nacheinanderschaltung von sachgrundlosen Befristungen ist aufgrund des gesetzlichen Vorbeschäftigungsverbotes unzulässig. Die wenigen Ausnahmen, die die Rechtsprechung macht, sind in der Praxis kaum umsetzbar.
  • Bessere Voraussetzungen für Vollzeitarbeit schaffen
    In kaum einem anderen EU-Land wird so viel in Teilzeit gearbeitet wie in Deutschland (Statista 2023). Der bedarfsgerechte Ausbau einer qualitativ hochwertigen Kinderbetreuungsinfrastruktur und von Ganztagsschulangeboten muss weiter vorangebracht werden, um mehr Vollzeit- statt Teilzeitarbeit zu ermöglichen.
  • Arbeitszeiten flexibilisieren
    Um den Anforderungen und Möglichkeiten der modernen Arbeitswelt gerecht zu werden, sollte im Arbeitszeitgesetz die Wochenbetrachtung nach europäischen Regeln eingeführt werden. Die Ruhezeit zwischen zwei Schichten sollte auf 9 Stunden verkürzt werden. Zudem müssen Pausen so definiert werden, dass geringfügige Arbeiten auch in der Ruhezeit möglich sind.
  • Minijobs sind wichtig
    Minijobs sind nicht nur ein Einstieg in Arbeit, sondern entsprechen oft auch dem Wunsch von Beschäftigten (z. B. Studenten, Rentner) nach einem kleinen Hinzuverdienst.

Ansprech­partner

VhU, Landesgeschäftsstelle
Dr. Stefan Hoehl

Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik

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