Zuwanderung

Pollert: Fachkräfteeinwanderung nach Hessen erheblich beschleunigen. Behörden digitalisieren, zentrale Ausländerbehörde in Hessen einrichten, Zeitarbeit nutzen.

Aktualisiert am: 27.06.2024 2 Min. Lesezeit

Frankfurt am Main. Der Bewerber- und Fachkräftemangel wird für viele Betriebe zur Existenzfrage. Stellenbesetzungen dauern immer länger oder gelingen gar nicht. Über 100.000 Stellen sind in Hessen unbesetzt.

„Eine funktionierende, gesteuerte Fachkräftezuwanderung ist ein wichtiger Baustein zur Abmilderung des Arbeits- und Fachkräftemangels. Deshalb müssen die Ausländerämter in Hessen viel schneller werden. Das Verfahren muss von der deutschen Botschaft im Ausland bis zur Ausländerbehörde zukünftig komplett digital ablaufen, damit Papiere nur einmal und nicht immer wieder vorgelegt werden müssen. Monatelange Wartezeiten und weder per E-Mail noch per Telefon erreichbare Ausländerbehörden müssen ein Ende haben. Sonst findet Beschäftigung nicht in Hessen, sondern andernorts statt“, erklärte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU).

„Die Landesregierung sollte die im Koalitionsvertrag angesprochene Verfahrenskonzentration für die Fachkräfteeinwanderung rasch und mutig angehen und eine zentrale Ausländerbehörde einrichten – hier kann Spezialwissen gebündelt werden und ein zentraler Ansprechpartner für Arbeitgeber und andere Behörden entstehen. Denn die 31 dezentralen Ausländerämter in Hessen müssen eine sehr komplexe Rechtsmaterie anwenden. Außerdem muss das weitgehende Beschäftigungsverbot von Fachkräften aus Drittstaaten in der Zeitarbeit weg. Hiervon könnten gerade kleine und mittlere Unternehmen profitieren, für die die Anwerbung von Fachkräften im Ausland schwieriger zu organisieren ist. Die Expertise der Zeitarbeitsunternehmen bei der Auswahl, Betreuung und Qualifizierung ausländischer Fachkräfte sollten wir uns auch für die Arbeitsmarktintegration von Drittstaatsangehörigen zunutze machen. Die Landesregierung sollte eine entsprechende Gesetzesinitiative im Bundesrat starten“, so der VhU-Hauptgeschäftsführer.

„Beim Thema Migration bleibt es auch wichtig, Asyl- und Fachkräftezuwanderung auseinanderzuhalten. Abgelehnte Asylbewerber müssen das Land regelmäßig und zügiger wieder verlassen. Sonst droht eine anhaltende ungesteuerte Zuwanderung die Akzeptanz der dringend benötigten Fachkräftezuwanderung zu beschädigen“, sagte Pollert.

Weiterführende Informationen: VhU-Positionspapier „Fachkräfteeinwanderung nach Hessen beschleunigen“

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