FRÜHKINDLICHE BILDUNG: Grundstein digitaler Bildung in frühkindlichen Bildungseinrichtungen legen

Die hessische Wirtschaft braucht Schulabgängerinnen und -abgänger, die eine breite digitale Grundbildung mitbringen. Ein Kompetenzaufbau in der Schule sollte bereits im Vorschulalter angebahnt werden.

02.05.2024 3 Min. Lesezeit

Um was geht es?

Anbahnung von Technikaffinität und ersten elementaren Kompetenzen

Digitale Medien werden heute bereits im Vor-schulalter vielfach und umfangreich genutzt. Sie bergen jedoch insbesondere im frühen Kindesalter Risiken, die im Umgang berücksichtigt werden sollten. Der Grundstein digitaler Bildung muss daher bereits im Bereich frühkindlicher Einrichtungen gelegt werden. Ziel muss sein, erste hochwertige Erfahrungen mit digitalen Medien zu sammeln sowie die Anbahnung erster elementarer (Medien-)Kompetenzen und von Technikaffinität zu fördern. Hessen hat dies als eines der wenigen Bundeländer bereits seit vielen Jahren im Blick und die Medienbildung als Ziel im Bildungs- und Erziehungsplan für Kinder von null bis zehn Jahren etabliert. Weitgehend unklar ist jedoch, inwieweit dies auch gelingt.

Was braucht die Wirtschaft?

Schaffung von Grundlagen für den anschließenden Kompetenzerwerb

Die hessische Wirtschaft braucht Schulabgängerinnen und -abgänger, die eine breite digitale Grundbildung mitbringen, die zu einer Anschlussbildung wie insbesondere der dualen Berufsausbildung befähigt. Ein Kompetenzaufbau in der Schule sollte bereits im Vorschulalter angebahnt werden. Aufbauend auf den hier gesammelten ersten Erfahrungen muss in der Grundschule als erster verbindlicher Pflichtschule ein systematischer Aufbau von digitalen Basiskompetenzen folgen.

Was ist zu tun?

Digitale Bildung in frühkindlichen Bildungseinrichtungen ermöglichen

  • DigitalPakt frühkindliche Bildung aufsetzen
    Mit dem Digitalpakt wurden die Weichen für Schulen richtig gestellt, es braucht allerdings auch in vorschulischen Einrichtungen eine Förderung. Frühkindliche Bildungseinrichtungen sollten mit einem eigenen Pakt unterstützt oder in den DigitalPakt 2.0 einbezogen werden.
  • Systematische Befähigung der Fachkräfte
    Studien zum Kompetenzniveau der Fachkräfte sollten genauso erfolgen, wie Untersuchungen dazu, in welchem Umfang und mit welchem Ergebnis digitale Bildung in vorschulischen Einrichtungen aktuell stattfindet. Aufbauend hierauf müssen (auch verpflichtende) niveaudifferente Qualifizierungsprogramme aufgesetzt werden.
  • Erneuerung von Curricula und Lehrplänen
    Curricula und Prüfungsordnungen von Ausbildungs- und Studiengängen für frühpädagogisches Personal und Grundschullehrkräfte müssen erneuert und digitale Bildung umfassend zeitgemäß verankert werden.
  • Entwicklung digitaler Lehr-/Lernangebote
    Land und Bund sollten Förderprogramme initiieren und Forschung und Entwicklung digitaler Lehr-/Lernangebote im frühkindlichen Bereich vorantreiben. Vorab sind jedoch klare Standards für die Qualitätssicherung solcher Angebote zu definieren.
  • Medienpädagogische Beratung stärken
    Digitale Medien bergen Risiken, die im Umgang berücksichtigt werden sollten. Bildungseinrichtungen im Vorschulalter sollten daher dabei unterstützt werden, die medienpädagogische Beratung von Erziehungsberechtigten auszubauen.

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