Pollert: „Wissen ist unser größter Rohstoff, wir müssen es besser schützen!“

Forschungssicherheit an Hochschulen
Frankfurt am Main. „Deutschland ist ein Land der Ideen. Unsere wertvollste Ressource ist Wissen. Deshalb müssen wir es mit aller Kraft schützen“, mahnte Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) anlässlich der heutigen Debatte zum Thema „Forschungssicherheit an hessischen Hochschulen“ im Hessischen Landtag.
Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind als Innovationsmotoren entscheidende Wissenspools und zunehmend Ziele von Cyberangriffen. Die Bedrohungslage ist ernst: In Nordrhein-Westfalen wurden in den vergangenen Jahren alle Hochschulen Opfer solcher Angriffe, besonders jene mit technischem Schwerpunkt. Auch in Hessen gibt es alarmierende Fälle, zuletzt etwa an der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS) oder der hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (HöMS).
Während früher finanzielle Motive im Vordergrund von Cyberangriffen standen, nehmen durch geopolitische Spannungen nun politisch motivierte Attacken zu. Doch zeigen aktuelle Erhebungen, dass viele Hochschulleitungen die Risiken noch immer unterschätzen. Ein Umdenken ist dringend erforderlich, worauf die VhU bereits im Rahmen der Anhörung des Hauptausschusses zum Entwurf für ein „Gesetz zur Stärkung der Bundeswehr in Hessen“ hingewiesen und an Land und Hochschulen appelliert hat, Maßnahmen zur Stärkung der Forschungssicherheit zu treffen.
Die Wirtschaft hat die Gefahr erkannt: Deutsche Unternehmen investieren durchschnittlich bereits 17 Prozent ihres IT-Budgets in Sicherheitsmaßnahmen. Trotzdem verzeichneten sie 2023 Schäden durch Cyberangriffe in Höhe von 179 Milliarden Euro. 80 Prozent der Unternehmen berichten von einer Zunahme solcher Attacken in den letzten zwölf Monaten. Besonders bemerkenswert: Angriffe durch ausländische Nachrichtendienste haben stark zugenommen. Besonders häufig erfolgten Angriffe aus dem chinesischen oder russischen Raum. Hochschulen und Forschungseinrichtungen sollten daher dem Beispiel von Unternehmen folgen und Cybersicherheit ausbauen, um Forschung, Innovation und Expertenwissen wirksam zu schützen.
„Der Schutz des Wissens ist nicht nur eine Frage der Cybersicherheit. Wir müssen uns auch vor anderen Wissensabflüssen schützen. Es ist notwendig, dass wir unter dem Gesichtspunkt der nationalen Sicherheit in der hessische Wissenschaftslandschaft Leitlinien zum Umgang mit sensibler Forschung etablieren und auch leben. So müssen beispielsweise der Zugang zu universitären Ressourcen im Blick behalten und ethische Kriterien in der institutionellen Kooperation mit ausländischen Forschungseinrichtungen und Forschern etabliert und permanent weiterentwickelt werden“, betonte Dirk Pollert.
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