Qualifizierung mit Blick auf strukturellen Wandel aufstellen

Vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen ist eine Ausweitung und Neujustierung der Förderinstrumente im Bereich der beruflichen Weiterbildung in Hessen sinnvoll.

Aktualisiert am: 22.05.2024 3 Min. Lesezeit

Um was geht es?

Qualifizierung als Antwort auf vielfältige Herausforderungen

Unternehmen und ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen müssen seit vielen Jahren Antworten auf Fragen zur Qualifizierung finden, die durch den digitalen Wandel und konjunkturelle Eintrübungen aufgeworfen wurden, wie etwa Erhebungen von HessenChemie und HESSENMETALL belegen. Gerade der Strukturwandel bleibt als Herausforderung für die kommenden Jahre bestehen. Nur wer in Qualifizierung investiert, wird in der digitalen Transformation wettbewerbsfähig sein. Das gilt für Unternehmen und Betriebe gleichermaßen wie für Einzelne. Lebenslanges Lernen geht daher alle an – auch die Politik, die angesichts der Effekte auf den Arbeitsmarkt ein starkes Eigeninteresse haben sollte, den Wandel positiv zu begleiten. Die Landesregierung hat hier bereits in den vergangen Jahren, etwa mit der Qualifizierungsoffensive, wichtige Impulse gesetzt.

Was braucht die Wirtschaft?

Unterstützung bei Förderstrukturen

Im Grundsatz verantworten Unternehmen die Weiterbildung ihrer Belegschaft. Dennoch ist angesichts der skizzierten Herausforderungen und eines fehlenden HR-Stabs für eine Vielzahl von Unternehmen eine Ausweitung wie eine Neujustierung der bestehenden Förderinstrumente in Hessen sinnvoll. Zudem bedarf es in Hessen einer größeren Aufmerksamkeit für die Bedeutung und die Entwicklungen der Beruflichen Bildung.

Was ist zu tun?

Beratungsleistungen ausweiten und Förderinstrumente neu justieren

  • Hessisches Innovations- und Digitalhub als Zentrum für Berufliche Bildung
    Die Landesregierung sollte eine zentrale Anlaufstelle für Unternehmen und Beschäftigte initiieren, bei der Beratungsleistungen und Fördermaßnahmen gebündelt werden. Der Hub könnte nicht nur beratend tätig sein, sondern auch als Innovations-ThinkTank fungieren und Impulse zur Weiterentwicklung der beruflichen Bildung in Hessen geben.
  • Weiterbildungsdarlehen und -bonus für Beschäftigte einführen
    Die Landesregierung sollte ein Darlehen für die Umsetzung von Weiterbildungsmaßnahmen und darüber hinaus einen hessischen Weiterbildungsbonus aufsetzen. Dieser könnte bei erfolgreichem Abschluss 2.000 Euro betragen, unabhängig des vorherigen Bildungsabschlusses.
  • Betriebliche Weiterbildung nicht regulieren
    Die berufliche Bildung ist Kernaufgabe der Unternehmen selbst. Das Motto für staatliches Handeln muss lauten: Flankieren ja, regulieren nein. Das gilt insbesondere für politische Aktivitäten auf Bundesebene. Die Landesregierung sollte sich deshalb auf Bundesebene dafür einsetzen, entsprechende Überlegungen und Vorhaben des Bundes im Bereich der betrieblichen Weiterbildung zu vermeiden.
  • Allianz für Berufliche Weiterbildung
    Zur Identifikation von weiteren Bedarfen und Maßnahmen zur Weiterbildung sollte eine Allianz bestehend aus den betroffenen Ministerien, der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit und den Sozialpartnern gebildet werden.

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