Rückblick auf das „Forum Wirtschaft und Gesellschaft“

Am vergangenen Mittwoch fand zum zweiten Mal das VhU-Forum „Wirtschaft und Gesellschaft" statt. Um 16 Uhr begrüßte VhU-Präsident Wolf Mang das Publikum und übergab die Moderation an Hendrik Kafsack, Brüssel-Korrespondent der Frankfurter Allgemeine Zeitung. In den anschließenden Panels konnten die Teilnehmer den Vorträgen der vier geladenen Gäste folgen, die aus ihrer jeweiligen Perspektive die Chancen und Herausforderungen von KI darstellten. Prof. Dr. Peter Buxmann von der Technische Universität Darmstadt zeigte Funktionsweise, Anwendung und Risiken von KI auf. Parallel dazu berichtete Sönke Reimers, CEO der dfv Mediengruppe (Deutscher Fachverlag GmbH), über den Mehrwert von KI für den Qualitätsjournalismus. In der zweiten Panelrunde, konnten die Anwesenden Prof. Dr. Roman Poseck, Hessischer Innenminister, über Chancen und Grenzen der Kriminalitätsbekämpfung mit KI diskutieren oder sich parallel mit Prof. Dr. Christoph Burchard, Goethe-Universität Frankfurt, der Frage nähern, ob KI kritisch denken kann.

In der Podiumsdiskussion betonte Prof. Buxmann die Chancen der KI. Zukünftig werden Menschen und KI in vielen Bereichen zusammenarbeiten und bessere Resultate erzielen. Es geht nicht darum, Menschen zu ersetzen, sondern um Zusammenarbeit und die Gestaltung der Arbeitswelt von morgen. Ähnlich sah es der Hessische Innenminister, Prof. Dr. Poseck. Der Einsatz von KI bei der Verbrechensbekämpfung berge große Chancen, da Ermittlungen effizienter und schneller werden und es bei vielen Delikten mittlerweile um die Verarbeitung großer Datenmengen gehe. Für ihn sei aber klar, dass es Grenzen brauche und am Ende immer der Mensch entscheiden müsse. Prof. Dr. Christoph Burchard betonte, dass KI selbst nicht kritisch denken könne und es daher Aufgabe von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sei, die durch KI getriebenen Transformationen kritisch mitzugestalten. Herr Reimers betonte, dass wir am Beginn einer neuen Ära stünden, die viele Chancen mit sich bringe. Trotz der neuen Möglichkeiten müssten aber weiterhin die journalistischen Grundsätze für Qualitätsmedien gelten. Im Moment werde noch nach dem "Human in the Loop"-Prinzip gearbeitet, aber man könne nicht vorhersagen, wie sich das in Zukunft entwickeln werde. Vielleicht komme man irgendwann an den Punkt, wo man den Menschen nicht mehr brauche. Auch damit müsse man sich auseinandersetzen.

Wolf Mang schloss die Veranstaltung mit der Einschätzung, dass KI wahrscheinlich eine der größten Chancen für Demokratie und Marktwirtschaft sei, aber auch ganz klar Risiken berge. „Ich bin überzeugt: Wenn wir es als Gesellschaft richtig machen, werden die Chancen deutlich überwiegen.“