CCUS

Kreutzer: Markthochlauf neuer Techniken zur Abscheidung von CO2 ermöglichen // VhU macht Vorschläge zur technischen Abscheidung von CO2 in Hessen

05.08.2024 3 Min. Lesezeit

Frankfurt am Main. Zum dringend nötigen Markthochlauf von Techniken zur Abscheidung, Speicherung und Nutzung von CO2, kurz CCUS, hat die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) ihre Anliegen mit einem Katalog von 8 Empfehlungen an die Politik in Europa, Bund und Land veröffentlicht.

„Um das Ziel der Treibhausgasneutralität einfacher und wirtschaftlich effizient zu erreichen, brauchen Hessens Unternehmen Techniken zur Abscheidung von CO2 und zur anschließenden Speicherung und Nutzung von CO2. Diese CCUS genannten Techniken können möglicherweise überall dort zum Einsatz kommen, wo der CO2-Ausstoß nicht oder nur zu unverhältnismäßig hohen Kosten reduziert werden kann“, sagte Jörg Kreutzer, stellvertretender Vorsitzender des VhU-Energieausschusses.

Für den Umbau des Energiesystems in Richtung Treibhausgasneutralität sei CCUS laut Kreutzer vor allem aus drei Gründen wichtig: Erstens könne CCUS dazu dienen, den CO2-Ausstoß von Anlagen und Prozessen zu reduzieren, bei denen eine Dekarbonisierung aus technischen oder wirtschaftlichen Gründen nicht darstellbar wäre. Zweitens könne CCUS auch als Rohstoffquelle für die Gewinnung von Kohlenstoff genutzt werden. Drittens könnten mit CCUS Kraftwerke, die heute noch fossile Brennstoffe verbrennen, in Zukunft treibhausgasneutral weiterbetrieben werden.

Kreutzer sagte: „Mehrere Studien zeigen, dass die Kosten für die Abscheidung und Speicherung pro Tonne CO2 unter 100 Euro sinken könnten. Falls das CO2 zum Beispiel kostengünstig per Pipeline transportiert werden könnte und falls die rechtlichen Fragen der Anwendung und Speicherung geklärt wären, dann könnte CCUS einen Beitrag leisten, um Treibhausgasneutralität wirtschaftlich zu erreichen.“

In ihrer Position spricht die VhU zahlreiche Empfehlungen aus, damit der Markthochlauf von CCUS gesamtwirtschaftlich effizient erfolgt, damit Wettbewerbsverzerrungen möglichst minimiert werden und damit die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen am Standort Hessen nicht beeinträchtigt wird:

  1. CO2, das durch Abscheidung und Speicherung bzw. Nutzung vermieden wird, sollte im CO2-Zertifikatehandelssystem der EU vollständig angerechnet werden.
  2. Der Einsatz von CCUS-Techniken sollte nicht politisch auf bestimmte Sektoren und Anwendungsbereiche beschränkt werden.
  3. Deutschland sollte den grenzüberschreitenden Transport von CO2 ermöglichen und die rechtliche Voraussetzungen für CCUS-Anwendungen außerhalb der EU schaffen.
  4. Eine regionale und grenzüberschreitende Infrastruktur für den CO2-Transport sollte schnellstmöglich geschaffen werden.
  5. Die politische „Farbenlehren“ des Wasserstoffs sollten beendet werden, um durch CCUS CO2-armem bzw. CO2-neutralem Wasserstoff Marktchancen zu lassen.
  6. Genehmigungsverfahren für CO2-Abscheideanlagen sollten vereinfacht und beschleunigt werden.
  7. Durch die Erarbeitung einer Carbon-Management-Strategie für Hessen sollten Anwendungs- und Onshore-Speicherpotenziale gebündelt werden.
  8. Wirtschaft und Staat sollten die Funktionsweise und Logik von CCUS der Öffentlichkeit allgemeinverständlich erläutern.

Das Positionspapier finden Sie hier:   VhU-EA_Position_CCUS

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