Energiemix - CO2-neutral herstellen, Infrastrukturen weiter nutzen

Gasförmige und flüssige Energieträger bleiben langfristig unverzichtbare Bestandteile der Energieversorgung.

Aktualisiert am: 03.05.2024 2 Min. Lesezeit

Um was geht es?

Wichtige Energieträger für Industrie, Verkehr und Gebäude

In Deutschland liefern flüssige Kraft- und Brennstoffe 98% der Antriebsenergie im Luft-, Straßen- und Schiffsverkehr und etwa 22% der Heizenergie (Prognos 2018). Die industrielle Wärme wurde 2019 fast vollständig durch fossile Gase erzeugt. Die Infrastruktur (z. B. Gasnetze, Tankstellen) hat einen großen volkswirtschaftlichen Wert.

Gasförmige und flüssige Energieträger bleiben langfristig unverzichtbare Bestandteile der Energieversorgung. Denn nicht überall kann Strom direkt genutzt werden, etwa bei bestimmten Industrieanwendungen oder im Luftverkehr.

Kerosin, Diesel, Benzin, Gas und Heizöl können synthetisch und somit treibhausgasneutral hergestellt werden. Bei solchen Power-to-Gas (PtG)- und Power-to-Liquid (PtL)-Lösungen stammt die Energie nicht aus fossilen Quellen, sondern aus erneuerbaren Quellen wie Ökostrom (E-Fuels) oder Biomasse (Biokraft-stoffe). Weil sie Strom speicher- und transportierbar machen, tragen sie zur Versorgungssicherheit bei, etwa wenn bei Dunkelflauten nicht genug Ökostrom erzeugt wird. Laut Dena werden 2050 bis zu 900 Terrawattstunden synthetische Kraft- und Brennstoffe benötigt.

Was braucht die Wirtschaft?

Eine sichere und günstige Versorgung mit flüssiger und gasförmiger Energie

Flüssige und gasförmige Energieträger müssen genau wie Strom in ausreichenden Mengen und zu wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung stehen. Der CO2-Ausstoß muss verringert werden, ohne die Wirtschaftskraft zu schmälern.

Was ist zu tun?

Synthetische Herstellung von Kraft- und Brennstoffen ermöglichen

  • Chance für synthetische Kraftstoffe lassen
    Die Politik muss synthetischen Energieträgern Marktchancen lassen, statt einseitig auf Elektrifizierung zu setzen. Auch künftig bedarf es flüssiger und gasförmiger Energieträger mit ihren Infrastrukturen und bewährten Verfahren, etwa in der Industrie.
  • Wasserstoff: Potenziale nutzen
    In Deutschland werden die Kapazitäten zur CO2-neutralen Herstellung von Wasserstoff auf absehbare Zeit nicht reichen. Flankierende Maßnahmen, die Aus- und Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur beschleunigen, sollten eingebettet werden in einen Energie-Mix, der allen zukünftigen Energieträgern gleiche Marktchancen lässt.
  • Technologie: offen bleiben
    Einzelne Energieträger sollten weder zulasten noch zugunsten anderer Energieträger gefördert oder diskriminiert werden. Auf technologiespezifische Vorgaben und Fördersysteme wie EEG, CO2-Flottengrenzwerte, Quoten und Verbote sollte verzichtet werden. Denn das klimapolitische Ziel, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, wird allein durch einen sinkenden CO2-Deckel im Brennstoffemissionshandel erreicht.

 

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