Internationaler Wettbewerb: Heimische Airlines stärken, Arbeitsplätze sichern

Die Luftverkehrswirtschaft braucht Rahmenbedingungen, die nachhaltiges Wachstum ermöglichen und die internationale Wettbewerbsfähigkeit stärken.

Aktualisiert am: 19.06.2024 2 Min. Lesezeit

Um was geht es?

Chancengleichheit für Airlines im globalen Wettbewerb

Die hohe Bedeutung des Luftverkehrsstandorts liegt in der Drehkreuzfunktion des Frankfurter Flughafens. Über Zubringerflüge sammeln sich Fluggäste aus den verschiedensten Städten und Ländern und steigen in Maschinen um, die sie zu ihren eigentlichen, oft sehr fernen Zielen bringen. Die Passagiere eines Boeing 747-Fluges kommen mit etwa 70 Zubringerflügen nach Frankfurt. Rund die Hälfte aller Passagiere sind Umsteiger.

Zu erheblichen Wettbewerbsverzerrungen für heimische Airlines im internationalen Vergleich führen die niedrigeren Sozial-, Verbraucherschutz- und Umweltstandards außereuropäischer Airlines gepaart mit der Subventionierung von Staatsairlines in der Türkei, in China und im Nahen Osten.

Gleichzeitig führen hohe Entgelte, Gebühren und die Luftverkehrsteuer in Deutschland dazu, dass heimische Airlines Flüge nur zu relativ teuren Preisen anbieten können. Die Flugsicherungsgebühr hat sich seit 2021 mehr als verdoppelt. Die europäische Beimischungsquote für nachhaltigen Kraftstoff (SAF) erhöht die Ticketpreise weiter. Mit steigenden Preisen sinkt die Konkurrenzfähigkeit der heimischen Airlines.

Was braucht die Wirtschaft?

Attraktive Angebote im Luftverkehr

Um mit Kunden und Beschäftigten global vernetzt zu bleiben, braucht die Wirtschaft starke Airlines am heimischen Standort, die gute und regelmäßige Flugverbindungen in die gesamte Welt anbieten.

Was ist zu tun?

Belastungen beseitigen

  • CO2-freien Flugkraftstoffen Weg ebnen
    Der Markt für synthetische Kraftstoffe braucht viele Anbieter und Verfahren, um Wettbewerb zu ermöglichen. Die SAF-Quote muss im EU-Review-Verfahren wettbewerbsneutral weiterentwickelt werden, um „Tankering“ zu verhindern.
  • Klimaschutz wettbewerbsneutral gestalten
    Zubringerflüge zu europäischen und nicht-europäischen Drehkreuzen müssen im EU-Emissionshandelssystem sowie bei einer Beimischungsquote für nachhaltiges Kerosin (SAF) und anderen Klimaschutzauflagen gleich behandelt werden.
  • Belastungsmoratorium für den Luftverkehr
    Um eine wohlstandsgefährdende Verlagerung der Verkehre zu verhindern, braucht es dringend ein Belastungsstopp für den Luftverkehr: d.h. kein weiterer Anstieg der Luftverkehrsteuer sowie der Luftsicherheits- und Flugsicherungsgebühren.
  • Luftverkehrssteuer sinnvoll verwenden
    Das Aufkommen der Luftverkehrsteuer sollte für den Systemwechsel hin zu treibhausgasneutralen synthetischen Kraftstoffe eingesetzt werden.
  • Keine Kerosinsteuer einführen
    Die Einführung einer Kerosinsteuer sollten der Deutsche Bundestag und das Europäische Parlament weiter ablehnen.

Ansprech­partner

Dr. Clemens Christmann

Stellvertretender Hauptgeschäftsführer

0173 6915884

VhU, Landesgeschäftsstelle
Tobias Grün

Verkehrs- und Logistikpolitik

0173 7803148