Außenhandel: Luftfrachtstandort Hessen wettbewerbsfähiger machen

Die heimische Wirtschaft braucht eine leistungsfähige Luftfrachtlogistik und effiziente Prozesse – auch in Behörden – für den sicheren, raschen und verlässlichen Zugang zum interkontinentalen Wirtschaftsverkehr.

Aktualisiert am: 20.06.2024 2 Min. Lesezeit

Um was geht es?

Transport wertvoller, temperatur- und zeitkritischer Güter in Flugzeugen

Über den Luftverkehr werden vor allem wert-volle, temperatur- und zeitkritische Güter für interkontinentale Kunden transportiert. Das per Luftfracht abgewickelte Außenhandelsvolumen Deutschlands mit Übersee belief sich im Jahr 2021 auf rund 270 Mrd. Euro. Obwohl dabei per Luftfracht nur ca. 2 Prozent der Gütermenge transportiert wurden, entspricht dies ca. 30 Prozent des gesamten Güterwertes. Das zeigt die hohe Bedeutung der Luftfracht für die deutsche Wirtschaft und ihre wertvollen Güter.

Per Flugzeug werden hauptsächlich Maschinenteile, elektrotechnische Waren und Arzneimittel transportiert – in Frankfurt etwa je zur Hälfte als „Beiladefracht“ im Laderaum von Passagierflugzeugen und in reinen Frachtern.

Luftfracht ist unverzichtbar für den globalen Marktzugang und die Versorgung von Wirtschaft und Verbrauchern mit Gütern. Der Flughafen Frankfurt ist eines der größten Drehkreuze Europas für gemischte Luftfracht.

Der Gütertransport im Luftverkehr ist teuer und international stark reglementiert. Insbesondere die notwendig einzuhaltenden Sicherheitsstandards bedeuten hohen Abfertigungsaufwand.

Was braucht die Wirtschaft?

Leistungsfähige Luftfrachtlogistik und wettbewerbsfähige Flughafenprozesse

Die heimische Wirtschaft braucht eine leistungsfähige Luftfrachtlogistik und effiziente Prozesse – auch in Behörden – für den sicheren, raschen und verlässlichen Zugang zum interkontinentalen Wirtschaftsverkehr.

Was ist zu tun?

Glieder der Luftfracht-Transportkette stärken und besser verknüpfen.

  • Flughafen Frankfurt: Luftfracht stärken
    Nötig sind international wettbewerbsfähige Bedingungen sowie der Erhalt der Betriebszeiten am Flughafen. Die Politik sollte die Anstrengungen des Flughafenbetreibers Fraport und der Luftfrachtunternehmen zum Ausbau und zur Optimierung der Luftfrachtinfrastruktur unterstützen.
  • Digitalisierung vorantreiben
    Der Datenaustausch entlang der Luftfrachtkette einschließlich der Zoll- und Sicherheitsbehörden ist zu digitalisieren.
  • Behördenverfahren harmonisieren
    Für fairen Wettbewerb sollten EU-Vorschriften, Standards und behördliche Verfahren z.B. zu Zoll, Luftsicherheit und Einfuhrumsatzsteuer in allen EU-Mitgliedstaaten und innerhalb Deutschlands identisch umgesetzt werden.
  • Wettbewerbsfähigkeit sicherstellen
    Europäische und deutsche Klimaschutzvorgaben für den Luft- und Güterverkehr müssen international wettbewerbsfähig gestaltet werden. Hohe Kosten in Deutschland, beispielsweise für Luftsicherheit und Flugsicherung, erschweren Investitionen deutscher Luftfrachtunternehmen in mehr Nachhaltigkeit.

Ansprech­partner

Dr. Clemens Christmann

Stellvertretender Hauptgeschäftsführer

0173 6915884

VhU, Landesgeschäftsstelle
Tobias Grün

Verkehrs- und Logistikpolitik

0173 7803148