Odenwald: Straße und Schiene ausbauen

Zu viele Staus, zu wenige Züge: Der Odenwald ist eine Wachstumsregion und beherbergt zahlreiche florierende Industrie- und Logistikunternehmen.

Aktualisiert am: 19.06.2024 2 Min. Lesezeit

Um was geht es?

Zu viele Staus, zu wenige Züge

 Der Odenwald ist eine Wachstumsregion und beherbergt zahlreiche florierende Industrie- und Logistikunternehmen. Gleichzeitig verfügt der Odenwald als einziger hessischer Landkreis über keinen Autobahnanschluss. Mit dem Rhein-Main-Gebiet wird der Odenwald im Wesentlichen über die B38 und B45 sowie auf der Schiene über die Odenwaldbahn angebunden. Beide Straßen sind überlastet.

Das gilt besonders für die B45, die eine wichtige Verbindung zwischen dem Produktions-standort Odenwaldkreis und den anliegenden Logistikzentren im Kreis Darmstadt-Dieburg ist. Der Bundesverkehrswegeplan 2030 prognostiziert für die B45, dass die Zahl der Kraftfahrzeuge von täglich 21.100 im Jahr 2010 auf 37.000 im Jahr 2025 ansteigen wird.

Auch die B38 hat als Nord-Süd-Achse eine wichtige Verbindungs- und Netzfunktion über den Odenwald hinaus. Der Bundesverkehrswegeplan geht für sie von einem Anstieg der Verkehrsbelastung von 12.100 (2018) auf bis zu 20.000 Kraftfahrzeuge (2025) täglich aus. Im Oktober 2020 begann der Bau der B38-Ortsumgehung Mörlenbach – erst 2027 wird sie voraussichtlich fertig gestellt sein.

Weitere Projekte auf B45 und B38 sind in den Planungen der Landesregierung bisher nicht vorgesehen, obwohl sie im Bundesverkehrswegeplan als dringlich eingestuft wurden.

Auch die Schienenverbindung in den Odenwald stößt an ihre Kapazitätsgrenze. Für eine naheliegende Kapazitätserweiterung durch Doppelstockzüge sind die Bahnsteige zu kurz.

Was braucht die Wirtschaft?

Mehr Straßen, mehr Zugverbindungen

Der Odenwald muss auf Straße und Schiene dringend viel besser vernetzt werden.

Was ist zu tun?

B45 und B38 ausbauen, mehr Züge auf einer ausgebauten Odenwaldbahn

  • B45: Ausbau planen und umsetzen
    Als Übergangslösung wäre ein Ausbau auf vorerst 2+1 Fahrspuren mit stoßzeitbedingter Richtungsfreigabe denkbar. Der Unfallschwerpunkt Semder Kreuz sollte durch Ampelschaltung entlastet werden.
  • B38: Ortsumfahrungen planen
    Nötig sind zum Beispiel Ortsumfahrungen von Groß-Bieberau und Fürth-Lörzenbach.
  • Mehr Ressourcen für Planung bereitstellen
    Das Land muss mehr Ressourcen für Planungen bereitstellen: Sowohl in der Verkehrsbehörde Hessen Mobil als auch zur Beauftragung von Ingenieurbüros.
  • Höhere Taktung der Odenwaldbahn
    Ein durchweg zweigleisiger Ausbau oder zumindest „Ausgleichstellen“ sind nötig. Übergangsweise sollen Busse als Ergänzung im Berufsverkehr eingesetzt werden.

Ansprech­partner

Dr. Clemens Christmann

Stellvertretender Hauptgeschäftsführer

0173 6915884

VhU, Landesgeschäftsstelle
Tobias Grün

Verkehrs- und Logistikpolitik

0173 7803148