Odenwald: Straße und Schiene ausbauen

Zu viele Staus, zu wenige Züge: Der  Odenwald  ist  eine  Wachstumsregion und Standort zahlreicher, florierender Industrie- und Logistikunternehmen.

03.11.2025 3 Min. Lesezeit

Um was geht es?

Zu viele Staus, zu wenige Züge

Der Odenwald ist eine Wachstumsregion und Standort zahlreicher, florierender Industrie- und Logistikunternehmen. Erschlossen ist der Odenwald über die Bundesstraßen B38 und B45 sowie über die Schiene der Odenwaldbahn. Als einziger hessischer Landkreis ist der Odenwaldkreis nicht direkt an das Autobahnnetz angebunden.

Die B45 ist die wohl wichtigste Verbindung zwischen dem Produktionsstandort Odenwald und den anliegenden Logistikzentren im Kreis Darmstadt-Dieburg sowie dem wirtschaftsstarken Rhein-Main-Gebiet. Sie kommt an vielen Stellen an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit, worunter der Wirtschaftsstandort leidet. Der Bundesverkehrswegeplan 2030 prognostiziert für die B45 einen starken Anstieg des Verkehrsaufkommens und stuft deren Ausbau daher bei Groß-Umstadt als vordringlich ein. Hinzu kommt, dass die B45 mit der zustandsbedingten Sperrung und Sprengung der Zeller-Brücke bei Bad-König als wichtigste Verkehrsader im Odenwald derzeit nicht durchgängig befahrbar ist.

Auch die B38 hat als Nord-Süd-Achse eine wichtige Verbindungs- und Netzfunktion über den Odenwald hinaus und wird auch zukünftig mehr Verkehr abwickeln müssen. Im Oktober 2020 begann der Bau der B38-Ortsumgehung Mörlenbach – erst 2027 wird sie voraussichtlich fertig gestellt sein. Weitere Projekte auf B45 und B38 sind im Bundesverkehrswegeplan als dringlich eingestuft, aber bislang ohne Planung.

Auch die Schienenverbindung in den Odenwald stößt an ihre Kapazitätsgrenze. Für eine naheliegende Kapazitätserweiterung durch Doppelstockzüge sind die Bahnsteige zu kurz.

Was braucht die Wirtschaft?

Mehr Straßen, mehr Zugverbindungen

Der Odenwald muss auf Straße und Schiene dringend viel besser vernetzt werden.

Was ist zu tun?

B45 und B38 ausbauen, mehr Züge auf einer ausgebauten Odenwaldbahn

  • B45: Zeller Brücke schnellstens erneuern
    Die gesprengte Brücke der B45 bei Bad König – Zell muss schnellstens wieder aufgebaut werden, sodass der Verkehr auf der B45 im Odenwald wieder fließen kann.
  • B45: Ausbau bei Groß-Umstadt realisieren
    Die Planungen zum Ausbau der B45, für die der Landkreis Darmstadt-Dieburg federführend ist, müssen zügig fertiggestellt werden. Der Unfallschwerpunkt Semder-Kreuz sollte durch Ampelschaltung entlastet werden.
  • B38: Ortsumfahrungen planen
    Nötig sind zum Beispiel Ortsumfahrungen von Groß-Bieberau und Fürth-Lörzenbach.
  • Mehr Ressourcen für Planung bereitstellen
    Das Land muss mehr Ressourcen für Planungen bereitstellen: Sowohl in der Verkehrsbehörde Hessen Mobil als auch zur Beauftragung von Ingenieurbüros.
  • Höhere Taktung der Odenwaldbahn
    Ein durchweg zweigleisiger Ausbau oder zumindest „Ausgleichstellen“ sind nötig. Übergangsweise sollen Busse als Ergänzung im Berufsverkehr eingesetzt werden.

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Dr. Vladimir von Schnurbein

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