Rohletter: Generalsanierung der hessischen Riedbahn ist richtiger Schritt. Güterverkehr im Blick behalten. Finanzierung langfristig sichern.
Schienengipfel 2023
Frankfurt am Main. Nach dem Schienengipfel begrüßt die Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände (VhU) den Ansatz der Bundesregierung, das Schienennetz mit abschnittsweisen Generalsanierungen wieder leistungsfähig zu machen und damit in Südhessen zu beginnen.
„Der Versuch, die Schienenwege unter dem rollenden Rad zu sanieren, ist gescheitert“, erklärte Klaus Rohletter, Vorsitzender des VhU-Verkehrsausschusses. Er ergänzte: „Um für die verladende Industrie eine echte Alternative zu sein, muss die Schiene besser werden.“
Es brauche vor allem mehr Zuverlässigkeit, Pünktlichkeit und Flexibilität. „Deshalb ist es aus Sicht der hessischen Wirtschaft der richtige Schritt, den deutlich überlasteten Korridor zwischen Frankfurt und Mannheim im nächsten Jahr als erstes anzugehen“, stellte Rohletter fest und mahnte: „Während der sanierungsbedingten Sperrung der Strecke müssen für den Güterverkehr funktionierende Ausweichstrecken vorhanden sein.“
„Für die Hersteller der Schieneninfrastruktur sowie von Loks und Waggons sind langfristige Perspektiven und Finanzierungszusagen von enormer Bedeutung. Investitionen in Produktionskapazitäten, Baumaschinen und Personal müssen kalkulierbar sein“, so Rohletter. „Um die riesigen Investitionen von rund 45 Milliarden Euro bis 2027 zu finanzieren, sollte zum einen dem Gedanken der Nutzerfinanzierung stärker als bisher Rechnung getragen werden. Das hat auch Konsequenzen für die Trassenpreise. Außerdem ist eine höhere Finanzierung aus dem Bundeshaushalt gerechtfertigt, weil mit dem Ausbau der Schienenwege der Anteil des Bahnverkehrs am Modal Split, sowohl im Güter- als auch im Personenverkehr, erhöht werden kann. Der Verkehrsetat sollte nicht nur um 3 Milliarden, sondern mindestens um die Mehreinnahmen aus der geplanten Mauterhöhung von rund 7 Milliarden Euro steigen.“