Damit der Luftverkehrsstandort Hessen das Fundament für Wirtschaftskraft und Wohlstand bleibt: Standortkosten auf international wettbewerbsfähiges Niveau reduzieren, Transformation zum klimafreundlichen Luftverkehr unterstützen.
VhU-Verkehrsforum 2023
Frankfurt am Main. Vor der Landtagswahl ruft Hessens Wirtschaft die heimischen Politiker dazu auf, mit Nachdruck hessische Interessen in der Luftverkehrspolitik zu vertreten.
„Mit großer Sorge um den Wirtschaftsstandort nehmen wir wahr, dass Politiker den Status-quo beispielsweise bei den Betriebszeiten des Flughafens in Frage stellen. Damit wird die Drehkreuzfunktion, die internationale Bedeutung des Flughafens und letztlich der Wohlstand in der Region in Frage gestellt. Solche Degrowth-Fantasien gehören in den wirtschaftspolitischen Giftschrank“, sagte Christoph Schäfer, stellvertretender Vorsitzender des VhU-Verkehrsausschusses und Direktionsleiter Mitte-West der STRABAG AG, Darmstadt, beim VhU-Verkehrsforum am Flughafen Frankfurt. Und weiter: „Industrie, Handel, Handwerk, Banken, Tourismus und weitere Dienstleistungen können dank Weltflughafen und starker Airlines in Hessen erfolgreicher wirtschaften und besser bezahlte Jobs anbieten. Die zukünftige Landesregierung muss mit Nachdruck hessische Interessen in der Luftverkehrspolitik vertreten, sei es in Wiesbaden, Berlin oder Brüssel.“
Am Forum nahmen die Vorsitzenden von vier Fraktionen im Hessischen Landtag teil – Ines Claus (CDU), Mathias Wagner (Bündnis90/Die Grünen), Günter Rudolph (SPD) sowie René Rock (FDP).
Dr. Michael Niggemann, Mitglied des Vorstands der Deutsche Lufthansa AG, sagte: „Mit über 33.000 Mitarbeitern und über 200 Flugzeugen ist Frankfurt das größte Drehkreuz der Lufthansa Group. Von hier aus verbinden wir Hessen und Deutschland mit der Welt und sichern internationale Konnektivität aus der Mitte Europas heraus. Damit das so bleibt, brauchen wir die richtigen Standortbedingungen. Wir wollen Vorreiter beim Klimaschutz bleiben und gleichzeitig wettbewerbsfähig sein. Die gegenwärtige EU-Klimaschutzpolitik läuft dem zuwider: Sie führt nicht zu einem konsequenten Klimaschutz und droht zugleich zum Konjunkturprogramm für die außereuropäische Konkurrenz zu werden. Deswegen braucht der Luftverkehr eine starke hessische Landespolitik – kraftvoll und hörbar, in Hessen, in Berlin und in Brüssel.“
Ralf Teckentrup, Vorsitzender der Geschäftsführung der Condor Flugdienst GmbH, sagte: „Trotz hoher Nachfrage, belegt Deutschland bei der Erholung des Luftverkehrs nach der Corona-Pandemie einen der letzten Plätze. Das liegt an den nicht wettbewerbsfähigen Standortkosten. Wir, Industrie und Politik, müssen gemeinsam daran arbeiten, dass Deutschland ein attraktiver Luftverkehrsstandort bleibt, indem regulatorischen Kosten wieder auf ein wettbewerbsfähiges Niveau zurück geführt werden und zusätzliche fiskalische Belastungen vermieden werden, die uns zum Schlusslicht Europas machen. Nur so ist die Branche darüber hinaus in der Lage, auch im Sinne der Umwelt weiter zu investieren und ein Produkt anzubieten, das letztlich auch preislich im Interesse der Verbraucher liegt.“
Dr. Stefan Schulte, Vorstandsvorsitzender der Fraport AG, sagte: „Der Frankfurter Flughafen ist Hessens Tor zur Welt und Standort starker Wirtschaftsunternehmen. Damit FRA am wieder wachsenden Luftverkehr partizipieren kann, und dabei auch die Transformation zum klimafreundlichen Luftverkehr gelingt, brauchen wir auch die Unterstützung der Politik, zum Beispiel bei gezielten Förderprogrammen für klimafreundliche Technologien.“