VhU-Verkehrsforum 2024

Luftverkehrspolitik darf keine neuen Kostennachteile gegenüber ausländischer Konkurrenz beschließen, sondern muss bestehende Nachteile abbauen.

02.09.2024 3 Min. Lesezeit

Frankfurt am Main. „Politiker in Land, Bund und EU müssen sich viel stärker als bisher für eine größere Wettbewerbsfähigkeit des Flughafens Frankfurt und der heimischen Airlines einsetzen. Das heißt konkret: Keine neuen Kostennachteile gegenüber der ausländischen Konkurrenz beschließen, sondern bestehende Nachteile abbauen. Das ist die Forderung der gesamten hessischen Wirtschaft, nicht allein der Luftverkehrsbranche“, sagte Christoph Schäfer, Vorsitzender des VhU-Verkehrsausschusses beim VhU-Verkehrsforum am Flughafen Frankfurt.

„Das Drehkreuz Flughafen Frankfurt verliert an Attraktivität gegenüber den Konkurrenten in London, Paris, Dubai oder Istanbul, weil immer mehr staatliche Reglementierungen die Ticketpreise und die Frachtraten verteuern. Das bereitet uns große Sorgen. Denn wir brauchen einen starken Weltflughafen und starke Airlines. Nur dann können Industrie, Handel, Handwerk, Banken, Tourismus und weitere Dienstleistungen in Hessen erfolgreich wirtschaften. Nur dann können wir die überdurchschnittlich hohen Löhne und Gehälter erwirtschaften.“

Dr. Michael Niggemann, Mitglied des Vorstands der Deutsche Lufthansa AG, sagte: „Lufthansa und Hessen gehören zusammen: Mit mehr als 200 Flugzeugen binden wir unser größtes Drehkreuz Frankfurt an Deutschland und die Welt an. Diese globale Konnektivität ist ein echter Standortvorteil, der aber zunehmend unter Druck gerät. Denn Fliegen in und ab Deutschland wird immer teurer. Staatliche Abgaben im Luftverkehr haben sich hierzulande seit der Corona-Pandemie mehr als verdoppelt. Dazu kommen stetig steigende Belastungen durch EU- Regulierungen. Deutschland und Europa brauchen dringend einen Kurswechsel - hin zu einer Luftfahrtpolitik, die Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit fördert.“

Peter Gerber, Vorsitzender der Geschäftsführung der Condor Flugdienst GmbH, sagte: „Der deutsche Luftverkehrsstandort erholt sich nur schleppend von den Folgen der Corona-Pandemie und liegt im europäischen Vergleich weit abgeschlagen zurück. Gleichzeitig sind die staatlichen Standortkosten – insbesondere bei Flugsicherung, Luftsicherheit und Luftverkehrsteuer – stark gestiegen und bremsen die Erholung weiter aus. Nur mit einer nachhaltig wettbewerbsfähigen Kostenstruktur an den deutschen Luftverkehrshubs können die heimischen Airlines gewinnbringend operieren und so die Anbindung Deutschlands an die Welt aufrechterhalten. Hierfür muss die Politik die Weichen dringend auf Kurskorrektur stellen.“

Julia Kranenberg, Vorstandsmitglied der Fraport AG, sagte: „Die aktuell größten Herausforderungen verfolgen wir mit 3 strategischen Prioritäten: Wachstum und Nachhaltigkeit, Innovation und Effizienz, sowie Top-Arbeitgeber.“

Die Vertreter von Lufthansa, Condor und Fraport diskutierten mit drei Verkehrspolitikern aus Land, Bund und EU: Tobias Eckert, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, Jürgen Lenders, hessischer FDP-Bundestagsabgeordneter und Mitglied im Verkehrsausschuss des Bundestags, sowie Jens Gieseke, CDU-Europaabgeordneter und Mitglied im Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments.

 

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