Pollert: Deindustrialisierung stoppen! Wachstumspolitik mit flexiblerem Arbeitsrecht, niedrigeren Steuern, günstigerer Energie, mehr Wohnungen und Entbürokratisierung
Industrierezession in Hessen
Frankfurt am Main. Das Statistische Landesamt hat heute einen Rückgang der Umsätze der Industrie in Hessen im Jahr 2023 um 0,3 Prozent und einen Rückgang der Auftragseingänge um 4,4 Prozent bekannt gegebenen. Dazu erklärt Dirk Pollert, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände:
„Dieser Negativtrend mit einer schleichenden Deindustrialisierung muss gestoppt werden. Die Industrie braucht attraktivere Bedingungen am Heimatstandort. Sonst werden noch mehr Investitionen ins Ausland verlagert. Mittlerweile gilt Deutschland als Hochsteuerland mit irre teurer Energie, zu geringem Arbeitsvolumen, langsamen Behörden und komplizierten Genehmigungsverfahren, zu wenigen Fachkräften, Wohnungsmangel in großen Städten und zu wenig Flächen für Industrie und Gewerbe. Nötig sind Entlastungen bei den Strompreisen der energieintensiven Betriebe, eine Unternehmenssteuersenkung von 30 auf 25 Prozent, ein flexibleres Arbeitsrecht, mehr Fachkräfte-Zuwanderung in den Arbeitsmarkt, eine Deckelung der Lohnzusatzkosten unter 40 Prozent sowie mehr Flächen für Industrie, Gewerbe und neue Wohnungen auch in Ballungsräumen. Deregulierung und Entbürokratisierung müssen Top-Prioritäten auf allen politischen Ebenen sein. Der Trend zu immer mehr staatlicher Marktintervention und detaillierter Überregulierung und Berichtspflichten muss umgekehrt werden. Zudem sollte endlich klar sein: Ökologische und soziale Ziele lassen sich viel leichter mit einer starken Industrie erreichen und keineswegs gegen sie.“
Laut Statistischem Landesamt haben im Jahr 2023 die hessischen Industriebetriebe Umsätze in Höhe von 129 Milliarden Euro erwirtschaftet. Dies entspricht einer Abnahme von 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Auslandsumsätze lagen bei 72 Milliarden Euro. Das waren 1,3 Prozent mehr Umsätze als im Jahr 2022. Die Inlandsumsätze gingen gegenüber dem Vorjahr um 2,2 Prozent auf insgesamt 57 Milliarden Euro zurück. Die preisbereinigten Auftragseingänge sanken im Vorjahresvergleich um 4,4 Prozent. Insgesamt waren im Jahr 2023 rund 349 000 Personen in den hessischen Industriebetrieben beschäftigt. Das waren 1,3 Prozent weniger als 2022.